Philosophie Kurs

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Die Kultur der Leidenschaft
Zur praktischen Philosophie Adam Smiths

„Ein feines Gefühl lässt sich ebenso wenig lernen wie ein echtes.“, schreibt Theodor Fontane einmal „Man hat es, oder man hat es nicht.“ Einerseits schätzen wir Menschen mit Sensibilität und Herzensbildung, und machen dabei einen strikten Unterschied zwischen der Echtheit und Unechtheit von Gefühlen. Aber andererseits gelten Gefühle als unsicher und schwankend, als etwas, auf das wir uns nicht verlassen können. Insbesondere, wenn es darum geht, das Gute und das Richtige zu tun, melden wir Zweifel an der Verlässlichkeit von Emotionen an: Die Vernunft, so glauben wir, befindet sich in einem unüberbrückbaren Widerspruch zu unseren Neigungen. Es scheint, als hätten wir eine bittere Wahl zu treffen zwischen Rationalität und Emotionalität.
Adam Smith, einer der großen Denker der Schottischen Aufklärung, hat diesen Gegensatz aufzulösen versucht. Was, wenn unser rationales Urteil letzten Endes immer auf Gefühle zurückführbar ist? Lehrt uns unsere Selbstbeobachtung nicht, dass es in irgendeinem verwinkelten Teil unserer Seele immer Leidenschaft gibt, ohne die wir unser Handeln gar nicht würden verstehen können?
Zentral für Smith ist unsere Fähigkeit, sympathisieren zu können: Wie weit, so fragt er sich beispielsweise, reicht die Kapazität unseres Mitleids? Wie balancieren wir innerlich zwischen unserem Egoismus und dem Interesse Anderer? Woher rührt unser Gefühl der Pflicht, und wie kommen unsere Maßstäbe von Verdienst und Schuld zustande? Worauf beruhen die feinen moralischen Unterscheidungen, über die wir einen menschlichen Charakter beurteilen, etwa die Differenz von Stolz und Eitelkeit? Ist es nicht seltsam, dass die eine Verhaltensweise gebilligt, das andere aber getadelt wird, obgleich sie sehr ähnlich scheinen? Und was hat es mit diesem allgegenwärtigen Streben nach Anerkennung auf sich, durch das wir unsere gesamte soziale Realität geprägt sehen?
Aus dem feinen Gewebe unseres subjektiven Gefühlskosmos heraus, erforscht Smith den Ursprung unserer Idee der Gerechtigkeit, und damit das Zustandekommen verbindlicher Hierarchien. Mit eleganter Sprache und sehr viel Ironie – aber niemals mit erhobenem Zeigefinger – regt Smith nicht allein zur Selbstbeobachtung, sondern auch zur Infragestellung der gesellschaftlichen Realitäten an, unter denen wir leben.





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Simeon Hüttel
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